Ortsgründung und Glashütte

Um die Nutzung des Waldes bewarben sich nach dem Wegzug des Kurfürsten von Mannheim nach München nach 1778 zwei Schmiede. Eine Waffenschmiede wollte Wolfgang Renner aus Wald-Michelbach aufbauen und der Mannheimer Hofkellermeister Franz Friederich wollte eine Glashütte errichten. Letzterer erhielt den Vorzug, den der Kurfürst in München mit einer Urkunde besiegelte. Die Urkunde wurde am 15. Februar 1782 unterschrieben und dieses Datum darf also mit Recht als Geburtstag der Gemeinde Seidenbuch betrachtet werden.

Die Urkunde ging nach Mannheim und wurde dort erst elf Monate später (20. Januar 1783) von der dortigen Regierung gegengezeichnet und bekräftigt. Kellermeister Franz Friederich hat zum Bau und Betrieb der Glashütte eine Gesellschaft gegründet.

Bereits nach 18 Jahren im Jahre 1800 berichtet Friederich, im letzten Winter sei das Holz für die Glashütte völlig aufgezehrt gewesen, weshalb die Glasproduktion eingestellt worden sei. Er entschloss sich, eine Wollmanufraktur und eine Tabakfabrik einzurichten. Bereits 1812 wurde die Wollfabrik geschlossen, die Tabakfabrik war noch 1831 im Gange.

Auch heute wird Seidenbuch noch umgangssprachlich „Die Glashütt“ genannt.

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